Rundfunksender der Aufständischen und die technische Ausstattung während des Warschauer Aufstands 1944



          Denkt man an den Warschauer Aufstand 1944, so hat man meist mutige, auf Barrikaden kämpfende Frontsoldaten, mit Waffen in den Händen, vor Augen.
          Man muss sich jedoch darüber klar werden, dass die Soldaten der technischen Abteilung wegen ihrer unermüdlichen Ausdauer und ihrer enormen Anstrengungen ebenso bewundernswert waren.
          Unter extremen Bedingungen belieferten sie nicht nur die Kämpfenden, sondern auch die zivile Bevölkerung des Warschauer Stadtteils Śródmieście mit Strom und Wasser.
          Durch ihre Bemühungen konnten sie darüber hinaus die Funktionstüchtigkeit des bescheidenen Waffenbestands der Aufständischen gewährleisten sowie diesen mit viel Kreativität und unkonventionellen Lösungen beträchtlich erweitern. Zweifellos hätten die Aufständischen ohne die Anstrengungen jener Menschen nicht so lange kämpfen können.

          Dem Leser von heute wird es sicherlich schwer fallen, sich die Lage der Warschauer in der Zeit der Hitlerbesatzung und insbesondere in der Zeit des Warschauer Aufstands 1944 vorzustellen. Einige Jahrzehnte danach kam es zu einer Revolution hinsichtlich der Verfügbarkeit von Information und der Kommunikation zwischen den Menschen. Rundfunk und Fernsehen, ob terrestrisch oder per Satellit, das Internet, Sprechfunkgeräte und Handys ermöglichen heutzutage einen sofortigen Zugang zur Information, geradezu im Übermass. Die Zeiten, in denen Nachrichten der Zensur unterlagen und ein Festnetzanschluss zu den schwer erreichbaren Luxusgütern gehörte, sind in Vergessenheit geraten. Ganz selbstverständlich ist heutzutage der unbeschränkte Zugang zu Strom, Gas und Trinkwasser.

          Anders sah es in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts während der dunklen Besatzungszeit aus. Und das betrifft sowohl die polnische Provinz als auch die von den Deutschen besetzte polnische Hauptstadt Warschau. Äußerst eingeschränkt war die aktuelle Information über die Lage im Land sowie an den Fronten des 2. Weltkriegs. Als einzige offizielle Informationsquelle galten Mitteilungen des Hauptquartiers der Wehrmacht und Texte in der offiziellen Besatzungspresse, dem Hetzblatt "Warschauer Kurier".
          Eine Quelle für den Tatsachen entsprechende Informationen war der britische Rundfunksender BBC, welcher Sendungen auch in polnischer Sprache übertrug. Der Besitz von Rundfunkgeräten war jedoch illegal, nach der Besetzung Warschaus 1939 forderten die Deutschen von den Einwohnern die Aushändigung sämtlicher Rundfunkgeräte. Eine zweite Quelle war die unter Lebensgefahr vertriebene polnische Untergrundpresse (z. B.: "Das Informationsbulletin" - "Biuletyn Informacyjny", das vom Büro für Information und Propaganda (das BIP) der Hauptkommandantur der Heimatarmee herausgegeben wurde). Auf den Besitz bzw. den Vertrieb derartiger Informationen stand Gefängnisstrafe, Konzentrationslager aber auch Todesstrafe.
          Die konspirativen Einheiten (Partisanen bzw. Soldaten in städtischen Strukturen) nutzten die Funktelegrafie nur begrenzt. Kurzwellensender von niedriger Leistung, die zum Senden und Empfangen von im Morsealphabet verschlüsselten Signalen bestimmt waren und mit Bodenwellen arbeiteten, hatten eine maximale Reichweite von 15 km im freien Gelände und ca. 2 bis 3 km im Stadtgebiet. Bei größeren Distanzen wurden von der Ionosphäre reflektierte Wellen genutzt, deren Signale auf einer Entfernung von minimal einigen hundert Kilometern empfangen werden konnten, abhängig vom Wetter und der Tageszeit. Zu diesem Zweck entstanden Zentralen für Funkverkehr in Barnes Lodge und Stanmore in England sowie in Masagne bei Brindisi in Italien. Codebücher wurden durch Boten geliefert. Am Anfang der konspirativen Tätigkeit wurden Befehle ausschließlich durch Boten überliefert. Kontakte mit der Exilregierung in London unterhielt man entweder mittels der wenigen Funkstationen oder durch Boten, die die Grenze des Generalgouvernements illegal durchbrachen. Diese wurden per Fallschirm in dazu bestimmten Abwurfgebieten bzw. an geheimen Feldflugplätzen im Rahmen der Sonderaktionen der "Cichociemni"-Soldaten ("cichy" - "leise", "ciemny" - "dunkel" - Anm. d. Ü.) abgesetzt.
          Während des Warschauer Aufstands 1944 war die Lage ebenso kompliziert. Die Einheiten der Aufständischen der einzelnen Stadtbezirke kommunizierten miteinander über Verbindungsmänner. Auf dieselbe Art und Weise wurden zwischen den Kommandos und den Fronteinheiten Befehle und Meldungen übermittelt. Noch schwieriger waren Kommunikationsversuche zwischen den Bezirken. Gelegentlich konnte das noch intakte städtische Telefonnetz benutzt werden, in anderen Fällen bediente man sich Boten, für die meist Abwasserkanäle der einzige Weg zum Ziel waren.
          Informationen aus London über Waffenabwürfe für das kämpfende Warschau wurden mittels verschlüsselter Signale des Senders BBC übertragen, die man in Funkstationen empfing. In der Regel handelte es sich um bestimmte Melodiefragmente. Der Informationsaustausch zwischen der Hauptkommandantur der Heimatarmee und London erfolgte mit Hilfe der wenigen Feldfunkgeräte.
          Aus den oben genannten Gründen fand die funktelegrafische Verbindung zwischen den einzelnen Stadtbezirken mittels der Stützpunkte in England und Italien statt, was die Zeit des Informationsaustauschs erheblich erhöhte.
          Aufgrund schlechter Verbindung sind etliche bewaffnete Einsätze fehlgeschlagen. Als Beispiel dafür sei der gescheiterte Angriff der Aufständischen auf den Danziger Bahnhof am 15 - 16 August 1944 genannt. Das Ziel war ein gleichzeitiger Angriff der Einheiten unter "Żywiciel" (Deckname von M. R. Niedzielski - Anm. d. Ü.) vom Stadtbezirk Żoliborz aus und der Einheiten unter "Radosław" (Deckname von J. Mazurkiewicz - Anm. d. Ü.) von der Altstadt aus. Eine mangelhafte Verbindung zwischen den Stadtbezirken war der Grund dafür, dass der Angriff der aufständischen Gruppen nicht synchron erfolgt ist. Unter starkem gegnerischem Feuer blieben ihre weiteren Anstrengungen erfolglos. Während dieses misslungenen Einsatzes erlitten die Aufständischen schwere Verluste (hunderte von Toten und Verletzten).

          Die Rundfunksender der Aufständischen
          Im Laufe des Aufstands betrieb die Heimatarmee zwei Rundfunksender hoher Leistung: "Błyskawica" ("Blitz") und "Burza" ("Gewitter").
          Der in Tschenstochau lebende Antoni Zębik, Deckname "Biegły", Mitglied des Polnischen Verbandes der Funkamateure (Polski Związek Krótkofalowców) und KZ-Flüchtling, begann 1943, Teile für den Bau eines Rundfunksenders höherer Leistung zu sammeln, welcher eine Verbindung mit London ermöglichen sollte. Im Mai 1943 vereinbarte Ingenieur Oberleutnant Czesław Brodziak "Adler", Führungsvertreter der Fernmeldetruppen der Heimatarmee, mit dem Konstrukteur technische Einzelheiten des Rundfunksenders. Die Montage erfolgte auf dem Dachboden des Hauses von Bolesław Drożdż, der entscheidend beim Bau des Gerätes mithalf.
          Am 1. September 1943 wurde der Sender in Betrieb genommen. Der Empfang war auf einer Frequenz von 7 MHz im Lande und 10 MHz in England zufriedenstellend. Die Deutschen peilten den Rundfunksender an, man konnte ihn jedoch glücklicherweise auf Strohwagen verlagern. Am 31. Dezember 1943 wurde der Sender nach Warschau transportiert und in einer Werkstatt in der Huculskastraße im Stadtbezirk Mokotów sicher untergebracht. Unter dem Namen "Błyskawica" diente er während des Warschauer Aufstands als Rundfunksender des BIP der Hauptkommandantur der Heimatarmee.
          Am Tag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands stellte man fest, dass der Sender infolge fehlerhafter Lagerung durchnässt und daher betriebsunfähig war, was eine mehrtägige Instandsetzung nach sich zog. In dieser Situation beauftragte Major Stanisław Noworolski "Zwora", Inspektor für Funkverkehr der Regierungsdelegatur, den jungen Funkamateur Włodzimierz Markowski, umgehend einen zweiten Rundfunksender von gleichen Parametern zu bauen. Der Bau von "Burza" begann am Nachmittag des 2. April 1944 in zwei Räumen des Hauptpostamtes am Plac Napoleona (heute Plac Powstańców Warszawy). Dorthin wurden die in der Wohnung des Schriftstellers Juliusz Kaden-Bandrowski in der Boduenstraße 4 gesammelten Bauteile transportiert. Markowski skizzierte den Schaltplan des Radiosenders aus dem Gedächtnis. Als Montagegrundlage diente dabei ein aus einem Schrank herausgeschnittenes Brett, an das eine Frontplatte aus Bakelit angeschraubt wurde. Am Nachmittag des 3. August war der Sender betriebsbereit. Es fehlten nur noch Antennen. Am selben Tag abends besorgte Major Noworolski ein geeignetes Drahtseil und so konnte mithilfe zweier auf dem Gebäude bereits bestehenden Masten eine 30 Meter lange Antenne aufgespannt werden. Gegen Mitternacht begann man mit der Abstimmung des Rundfunksenders, so dass bereits zwei Stunden später die erste Probesendung übertragen werden konnte.
          Tontechniker, Programmredakteur sowie Sprecher in einer Person war Włodzimierz Markowski selbst. Die Rundfunkmeldungen stammten aus den "Informationsbulletins" des BIP der Hauptkommandantur der Heimatarmee. Nach 15 bis 30 Minuten, in denen Berichte übertragen wurden, kamen einige zehn Minuten dauernde Meldungen über die aktuelle Lage in der Stadt. Dabei handelte es sich um Vermisstenmeldungen, Aufrufe zur Hilfeleistung für Bedürftige und an das Ausland gerichtete Bitten um Unterstützung für das kämpfende Warschau. Der Sender "Burza" sendete die Meldungen drei mal täglich um 10, 14 und 17 Uhr. London bestätigte die Hörbarkeit.



Replik des Rundfunksenders "Burza"

          In der Zwischenzeit war es Oberleutnant Ingenieur Czesław Brodziak "Adler" zusammen mit einer Gruppe Rundfunktechniker am 8. August 1944 gelungen, den Sender "Błyskawica" in Betrieb zu nehmen. Er war im Gebäude der Postsparkasse (PKO), Ecke Świętokrzyska- und Jasnastraße, untergebracht. Der Sender wurde auch vom Polnischen Rundfunk für dessen Sendungen in Anspruch genommen. Vier Mal täglich: um 9.45, 14, 19.30 und 22 Uhr auf Kurzwelle 32,8 m (9,2 MHz) und 52,1 m (5,8 MHz) ging "Błyskawica" auf Sendung. Die Sendedauer hing vom Programminhalt ab und überschritt eine Stunde nicht.



Der Rundfunksender "Błyskawica" im PKO-Gebäude, 20. August 1944

          Auf Mittelwelle 224 m (1,3 MHz) wurden für Deutsche diversive Propagandaprogramme ausgestrahlt. Propagandachef des Rundfunksenders "Błyskawica" war Stanisław Zadrożny "Pawlicz", seine Stellvertreterin war Zofia Rutkowska "Ewa", und der Hauptsprecher - Zbigniew Świętochowski "Krzysztof". Der Polnische Rundfunk sendete auf Kurzwelle um 10.55 Uhr und 18.30 Uhr und auf Mittelwelle um 12 Uhr. Parallel arbeitete "Burza", der neben seinen eigenen Sendungen auch Sendungen von "Błyskawica" auf einer Wellenlänge von 52,1 m übertrug. Beide Rundfunksender waren in ständiger Verbindung mit den Rundfunkzentralen in Großbritannien und Süditalien.
          Ende August wurde "Burza" von deutschen Funkpeilgeräten lokalisiert. Das Gebäude des Hauptpostamtes, in dem sich der Sender befand, wurde mehrere Tage durch deutsche Flieger bombardiert. Am 26. August wurde "Burza" zerstört. Am selben Tag verlegte man die "Błyskawica-Anlage" auf besondere Anweisung des Stabschefs der Hauptkommandantur der Heimatarmee in das Abendlokal "Adria" in der Moniuszkistraße 10.
          Während schwerer Kämpfe im Stadtteil Powiśle zerstörten die Deutschen systematisch Anlagen des dortigen städtischen Kraftwerks. Nach der Einnahme des Kraftwerks durch die Deutschen am 5. September blieb die Stadt endgültig ohne elektrische Energie. Mangels Strom verlegten die Soldaten der Gruppierung "Chwaty" auf Anordnung der Hauptkommandantur der Heimatarmee "Błyskawica" in den Bezirk Śródmieście Południowe (Stadtzentrum Süd). Dort wurde der Sender im Hinterhof des Hauses in der Poznańskastraße 13 untergebracht. Im "Adria" blieben ein Mittelwellensender, Akkumulatoren und Umformer sowie eine funktechnische Werkstatt zurück.
          In der Nacht vom 5. auf den 6. September zog auch die Hauptkommandantur der Heimatarmee nach Śródmieście Południowe um und richtete sich im Gebäude der Polnischen Telefonaktiengesellschaft (Polska Akcyjna Spółka Telefoniczna, PAST, Kleine Pasta genannt) in der Pius-des-XI-Straße 19 ein.



Reihenfolge der Standorte des Senders "Błyskawica" in Warschau

          Am neuen Standort wurde der Sender "Błyskawica" von einem Feldkraftwerk der Aufständischen in der Hożastraße 51 gespeist, das eine Gruppe Pioniersoldaten unter Hauptmann Michał Buczy "Mechanik" in Betrieb nahm und unterhielt. Schnell wurde "Błyskawica" von den Deutschen angepeilt und am 8. September bombardierte ein deutsches Flugzeug im Sturzflug das Gebäude, in dem der Sender installiert war. Glücklicherweise wurde die Anlage nicht beschädigt und so konnte sie in den hinteren Teil des Gebäudes der Öffentlichen Bibliothek in der Koszykowastraße 26 verlegt werden. Dort diente sie bis zum 4. Oktober, weiterhin vom Kraftwerk in der Hożastraße 51 gespeist. Am Abend des 4. Oktober 1944 sendete "Błyskawica" zum letzten Mal, daraufhin wurde der Sender vernichtet.

          Das Kraftwerk
          Es soll hier noch einmal betont werden, dass die Funktionstüchtigkeit des Rundfunksenders nach der Zerstörung des städtischen Kraftwerks in Powiśle nur dank des funktionierenden Feldkraftwerks der Aufständischen gewährleistet war. Die Geschichte, die mit der Inbetriebnahme und der Arbeit dieses Feldkraftwerks verbunden ist, ist ebenso spannend und beispiellos, wie die der Rundfunksender "Burza" und "Błyskawica" im Aufstand.
          Im westlichen Teil von Śródmieście Południowe, im Gebiet, das von den Straßen: Emilii Plater, Wspólna, Poznańska, Św. Barbary, Żulińskiego, Nowogrodzka, Marszałkowska, Wilcza und Hoża durchzogen wird, wirkte die Gruppierung "Zaremba", die anschließend zum Bataillon "Piorun" umgewandelt wurde. Die Basis des Verbandes bildete eine Sicherungskompanie des Kommandostabes des 7. Distrikts des Warschauer Bezirks der Heimatarmee "Obroża", dessen Hauptsitz zum Zeitpunkt des Ausbruchs das Gebäude der Eier- und Molkereigenossenschaft in der Hożastraße 51 war.



Der Wirkungsbereich des Bataillons "Zaremba-Piorun"

          Nach einigen Kampftagen war es ersichtlich, dass der Aufstand andauern würde. Es bestand die reelle Gefahr, dass die Deutschen die Zufuhr von elektrischer Energie und Wasser für die Stadt abschneiden. Somit wurde beschlossen, ein Feldkraftwerk in der Hożastraße 51 zu bauen sowie einen Tiefbrunnen zur Verfügung zu stellen.
          Den Auftrag bekam Hauptmann Michał Bucza "Mechanik", der die Führung der Pioniersoldaten der "Obroża" inne hatte. Zu den Aufgaben der Pioniere gehörten des Weiteren die Herstellung von Sprengstoffen sowie die Herstellung und die Reparatur von Waffen.



Hauptmann Michał Bucza "Mechanik"

          Die Leitung der Feldkraftwerksbauarbeiten übernahm dessen späterer Chef Ingenieur Sobiesław Dajkowski "Florek", Elektriker und Maschinenbauer.



Ingenieur Sobiesław Dajkowski "Florek"

          Aus einer kleineren Reparaturwerkstatt in der Poznańskastraße stammte das Stromaggregat "Phänomen" mit einer Leistung von 15 kVA, das höchstwahrscheinlich von den Deutschen zur Reparatur abgegeben wurde. Noch vor dessen Besetzung transportierte "Florek" zusammen mit seiner Truppe einen Stromgenerator und viele andere elektrische Geräte aus dem Polytechnikum. Aus der Fabrik von Strójwąs in der Hożastraße 57 stammte ein Kfz-Motor und ein Generator. Von der Koszykowastraße her installierte "Florek" eine oberirdische Reserveleitung zu einem der Transformatoren im Polytechnikum, der direkt von Pruszków gespeist wurde.
          In einem kleinen Kellerraum des Hauptlagers wurde das Stromaggregat "Phänomen" installiert und zur Versorgung der elektrischen Pumpe des Tiefbrunnens vorbereitet. Das Aggregat erzeugte 380/220 V Drehstrom. Dies ermöglichte es, sowohl Starkstromgeräte als auch die übrigen, mit 220 V arbeitenden zu speisen. Diese Energiequelle nutzten Werkzeugmaschinen aus der Kranfabrik von Groniowski in der Emilii-Plater-Straße 10, die für eine Büchsenmacherwerkstatt sowie die Gießerei der Gebrüder Łopieński in der Hożastraße 55 arbeiteten, in der Handgranatenkörper hergestellt wurden.
          Nach dem 20. August 1944 wurde der Bezirk Śródmieście Południowe vom städtischen Kraftwerk in Powiśle sowie vom städtischen Wassernetz getrennt. Auch die Reserveleitung aus dem Polytechnikum unterbrachen die Deutschen nach dessen Einnahme. In der Zwischenzeit setzte man ein Stromaggregat in Betrieb. Damit konnten die Aufständischen und die zivile Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad mit elektrischer Energie versorgt und die Pumpe des Tiefbrunnens betrieben werden.
          Gleichzeitig begann man mit dem Bau eines zweiten Aggregates. Hierzu wurden ein Automotor sowie ein aus dem Polytechnikum stammender Generator verwendet. Dieses Aggregat arbeitete ebenso mit einer Leistung von 15 kVA. Beide Aggregate arbeiteten unabhängig voneinander. Neben den oben genannten Empfängern belieferten die Aggregate die Krankenhäuser der Aufständischen, die sich im Gebiet befanden und insgesamt über ca. 300 Betten und ein Röntgenlabor verfügten. Die Krankenhäuser nahmen über 1 500 Verwundete an.
          In den ersten Tagen gehörten vier Soldaten zur Besatzung des Kraftwerks. Dies waren: Befehlshaber Ingenieur Sobiesław Dajkowski "Florek", Unteroffizier Józef Zielonka "Gryf" und Soldaten: Tadeusz Baczyński "Damian" und Henryk Kuligowski "Michał". Pro Tag verbrauchte man eine große Menge Benzin. Das Benzin wurde kanisterweise zu Fuß meistens aus weit gelegenen Orten in Śródmieście Północne transportiert sowie aus deutschen Lagertanks in der Nähe von Plac-Trzech-Krzyży und der Książęcastraße.



Soldat Tadeusz Baczyński, Deckname "Damian"

          Nachdem die Hauptkommandantur und die Bezirkskommandantur der Heimatarmee nach Śródmieście Południowe verlegt worden waren, schloss man am 5. September den in der Poznańskastraße 13 und anschließend in der Koszykowastraße 26 installierten Rundfunksender "Błyskawica" an das Feldkraftwerk an. Die Energie aus dem Feldkraftwerk nutzten darüber hinaus der Rundfunksender der Bezirkskommandantur, der Rundfunksender 02 der Informations- und Rundfunkstelle "Anna" der Gebietskommandantur sowie die Rundfunksender 09 und 09A. Das Kraftwerk bespeiste auch Geräte der Nachrichtenzentrale K-2, die rund um die Uhr damit beschäftigt war, Funkmeldungen entgegenzunehmen und Telegramme zu verschlüsseln sowie zu entschlüsseln.
          Nach dem Fall des städtischen Kraftwerks in Powiśle drangen einige seiner Arbeiter, Soldaten der Einheit "Krybar", nach Śródmieście Południowe durch. Unter diesen befanden sich auch die Soldaten: Hieronim Borkowski "Pogoń", Zdzisław Kwieciński "Skuliga" und Stanisław Ryszkowski "Węglarz". Die Besatzung des Kraftwerks unter Hauptmann "Mechanik" wurde somit erheblich verstärkt.
          Die Arbeit im Kraftwerk war schwer und verantwortungsvoll. Das Kraftwerk musste rund um die Uhr arbeiten. In engen Kellerräumen waren die Verbrennungsmaschinen der Stromaggregate ununterbrochen im Gang. Die Lufttemperatur überschritt 550C. Die durch die Motoren erzeugten Abgase und ihr Lärm erschwerten den über zehnstündigen Dienst zusätzlich. Unter solchen Umständen konnte man weder das Heulen der deutschen Granatwerfer, "krowy" ("Kühe") und "szafy" ("Schränke") genannt, hören, noch das Explodieren der Fliegerbomben und Kanonen des schwersten Eisenbahngeschützes, von dem dieser Stadtteil im September beschossen wurde. Lediglich das Beben der Erde war zu spüren.
          Das von Hauptmann "Mechanik" geleitete Feldkraftwerk in der Hożastraße 51 arbeitete auch nach der Kapitulation der Aufständischen bis zum 5. November 1944. Obwohl die Zivilbevölkerung zum großen Teil die Stadt verlassen hatte, gab es in den Häusern und Krankenhäusern der Umgebung Verletzte und ältere Menschen, für die es unmöglich war, die Stadt auf eigenen Beinen zu verlassen. Diese mussten mit Wasser und elektrischer Energie versorgt werden. Daher verblieb eine Gruppe von Technikern und Monteuren bei den Aggregaten. Es waren Soldaten unter Hauptmann "Mechanik", die vom Polnischen Roten Kreuz eine Bescheinigung darüber erhalten hatten dass sie als Sanitäter tätig waren.
          Das Kraftwerk arbeitete bis zum 5. November 1944. Sämtliche Aggregate wurden von den Deutschen nach Sochaczew gebracht.

          Wasserversorgung
          Um den Tiefbrunnen von der Hożastraße nutzen zu können, war es notwendig, einige Änderungen an der Anlage vorzunehmen, die das Wasser verteilte. Die Waffenfabrik konnte erst mit Wasser versorgt werden, nachdem die Pumpenleitung an den Wasserkreislauf der Gebäude angeschlossen worden war. Somit wurden sie von der Straßenleitung getrennt. Diese Notlösung wurde nach einer Woche durch eine Leitung vom Wasserturm ersetzt. Zu diesem Zweck benutzte man Gefäße im ersten Stock, die zum Butterschmelzen dienten. Neben der Fabrik wurde auch die Zivilbevölkerung durch die Leitung mit über 40 000 Liter pro Tag versorgt. Zu bestimmten, ruhigeren Tageszeiten bildeten Massen von Menschen lange Schlangen von der Poznańskastraße, um Wasser zu holen. Mehr als 30 000 Menschen benötigten Wasser.
          Die Wasservergabe verlief reibungslos. Trotz ihrer dramatischen Lage konnten die Menschen bis zuletzt Ruhe bewahren, was in erster Linie denjenigen zu verdanken ist, die für die Bedienung zuständig waren und für Ordnung sorgten. Lediglich sporadisch kam es zu unangenehmen Zwischenfällen, wobei die Ordnung dank der positiven Haltung des Volkes jedoch stets schnell wiederhergestellt war.
          Überirdisch wurde eine provisorische Wasserleitung verlegt, die die Nachbarhäuser mit Wasser versorgen sollte. Die Wasserstellen befanden sich auf dem Grundstück der Ordensschwestern in der Hożastraße 53 sowie im Hinterhof des Grundstücks in der Poznańskastraße 13, an der Mauer, die an das Gelände der Eier- und Molkereigenossenschaft grenzte (Hoża 51), und im Hinterhof des Hauses an der Ecke Wilcza- und Poznańskastraße. Die meisten Menschen kamen zum Hof in der Poznańskastraße 13, der an das Grundstück in der Hożastraße 49 grenzte. Da diese Stelle nicht durch andere Gebäude geschützt war und somit dem Beschuss ausgesetzt war, stellte man unter den Wasserhahn eine große Blechwanne, aus der man das Wasser schnell schöpfen konnte. Wasserrohre wurden auch in die Feldlazarette sowie zu den wichtigsten Befehlsstellen gezogen.

          "Die Waffenfabrik und die Büchsenmacherwerkstatt"
          Der Befehlshaber der Pioniere, Hauptmann Michał Bucza "Mechanik", berief in der Hożastraße 51 eine technische Einheit ins Leben, die so genannte "Gruppe unter Hauptmann Mechanik". Mit dieser Gruppe arbeitete der technische Offizier Ingenieur Oberleutnant Anatol Kiciński "Spawacz" eng zusammen.
          Es entstand eine so genannte "Fabrik", in der Waffen repariert und Sprengstoffe, Granaten und Granatwerfer hergestellt wurden.
          In den ersten Tagen des Aufstands begann man damit, Brandflaschen (Molotowcocktails - Anm. d. Ü.) und Granaten zu produzieren. Mit der Produktion war eine kleine Gruppe von Frauen aus dem WSK (Wojskowa Służba Kobiet - Militärdienst für Frauen - Anm. d. Ü.) beschäftigt, die vom Zugführer Stanisław Gładysz "Jarema" geleitet wurde. Die Handgranatenkörper wurden in den Gießereiöfen der Buntmetallgießerei der Gebrüder Łopieński in der Hożastraße 55 gefertigt. Dazu verwendete man Zink, das in einer kleinen Menge von ca. 200 kg vorrätig war. Für die Fertigung von Handgranatenkörpern und Abgüssen war Herr Wilga zuständig, ein Arbeiter der Fabrik. Das Zink wurde in speziellen Öfen geschmolzen. Als alle Vorräte aufgebraucht waren, gewann man Zink aus der Dachhaut zerstörter Häuser. Zur Produktion von Handgranaten dienten ebenso Wasserleitungsrohre, die mit Sprengstoff aus eigener Herstellung oder aus deutschen Blindgängern gefüllt wurden.
          Das Füllen der Handgranaten mit Sprengstoff sowie die Abschlussarbeiten fanden im Hauptlager des Verbandes für Eier- und Molkereigenossenschaft ("Jajczarnia") in der Hożastraße 51 statt, das als Büchsenmacherwerkstatt diente. Hier war Ammoniak- sowie Kalisalpeter vorrätig. Dort befand sich auch ein gut ausgestattetes chemisches Labor. Der Salpeter, ein stark oxydierendes Mittel, wurde mit Zucker in Pulverform gemischt. Dieses Gemisch dehnte sich bei Verbrennung stark aus, wodurch ein enormer Druck entstand. Dieser Sprengstoff, Cheddite genannt, war in seinen Eigenschaften dem Trinitrotoluol ähnlich. Der Zucker wurde mechanisch mit Hilfe elektrischer Mühlen mit hoher Leistung gemahlen, die aus der Fabrik von Strójwąs stammten. Als Zünder diente am Anfang eine Pulverzündschnur mit oder ohne Detonator. Später produzierte man Zünder, die aus einem Glasrohr bestanden, das innerhalb der Granate befestigt bzw. von beiden Seiten dicht verschlossen, in der Mitte verengt und mit konzentrierter Schwefelsäure gefüllt war. Eine gewisse Menge an Sprengstoffen und Zündern kam aus dem Lager der AK-Hauptkommandantur (AK - Armia Krajowa - Heimatarmee - Anm. d. Ü.). Später fertigte man die Zünder selbst unter der Leitung von Ingenieur Eugeniusz Żochowski "Eugeniusz".



Entwurf einer Granate

          Pro Tag wurden 200 bis 300 Granaten hergestellt. Die Arbeit an der Herstellung von Sprengstoff war äußerst gefährlich. Bereits in den ersten Tagen des Aufstands kamen drei Frauen aus der Gruppe von Hauptmann „Mechanik” mit Verbrennungen und Verletzungen ins Krankenhaus in der Wilczastraße 61. Eine der Frauen, Soldat Jadwiga Chrząszczewska-Suchodolska starb an den Verletzungen am 8. August 1944.
          Neben der eigenen Produktion waren auch entschärfte Blindgänger der deutschen Geschosse eine Quelle von Sprengstoff. Das Entfernen der Zünder war ebenso sehr gefährlich.
          Die fertigen Granaten lieferte man zu den eigenen Kampfverbänden und weiteren Einheiten in Śródmieście-Południowe. In der "Fabrik" wurden während des Aufstands einige zehn tausend Granaten verschiedenen Typs hergestellt.
          Am 5. August bat Ingenieur Mieczysław Łopuski "Konstruktor" dem Hauptmann "Mechanik" seine Hilfe bei der Herstellung von Granatwerfern an. Die ersten Versuche mit Wurfmaschinen, die nach dem Prinzip einer Armbrust funktionierten, blieben erfolglos. Er schlug einen Granatwerfer vor, der aus Wasserleitungsrohren hergestellt werden sollte und in der Funktionsweise den gängigen Granatwerfern ähnelte. Der Entwurf wurde akzeptiert. "Konstruktor" holte Kazimierz Schodowski "Kizior", Antoni Wojdowicz und Jan Wrzołek hinzu.

    

Oberleutnant Mieczysław Łopuski "Konstruktor"      Kazimierz Schodowski "Kizior"    


    

Ein aufständischer Granatwerfer aus der "Fabrik"


          Für die Verarbeitung nutzte man Maschinen aus der Kranfabrik von Groniowski in der Emilii-Plater-Straße 10. Die Granatwerfer schleuderten die aus Wasserleitungsrohren von kleinerem Durchmesser gefertigten Granaten auf einer steilen Bahn einige hundert Meter weit und riefen unter den Deutschen eine Panik hervor. Bei den Arbeiten an der Verbesserung der Granatwerfer wurde "Konstruktor" schwer verwundet. Da er eine Hand verloren hatte, übernahm Ingenieur Eugeniusz Żochowski "Eugeniusz" seine Aufgaben. Insgesamt wurden 25 Granatwerfer gefertigt.
          Ferner gab es Versuche, Flammenwerfer zu produzieren. Zu diesem Zweck wurden Gießkannen, Spritzen sowie kleine Pumpen umgebaut. Wegen einer zu geringen Reichweite und eines hohen Benzinverbrauchs funktionierten die Flammenwerfer jedoch nicht zufriedenstellend. Ihre Produktion wurde daher eingestellt.
          Bereits am ersten Tag des Aufstands organisierte der technische Offizier Ingenieur Oberleutnant Anatol Kiciński "Spawacz"eine Reparaturwerkstatt für Waffen. Diese befand sich in der mechanischen Werkstatt der Eier- und Molkereigenossenschaft in der Hożastraße 51. Die Büchsenmacherwerkstatt arbeitete rund um die Uhr bis Mitte August 1944. In den ersten Wochen nach dem Ausbruch des Warschauer Aufstands überschritt die Menge der reparierten Waffen die Menge des gesamten Waffenbesitzes des 7. Distrikts. Ohne die Büchsenmacherwerkstatt wäre dieser Stadtteil wehrlos geblieben.
          In der ersten Hälfte des Aufstands wurden Waffen aus dem 7. Distrikt repariert, in der zweiten Hälfte kamen Waffen aus weiteren Kampfabschnitten hinzu, einschließlich abgeworfene Waffen.
          Bei der Instandhaltung kamen vor allem Gasschmelzschweißung und Hartlötung zum Einsatz. Eine sehr wichtige Aufgabe war es somit, neben Waffen, Munition und Lebensmitteln auch Sauerstoff zu besorgen. An Karbid fehlte es nicht. Um an Sauerstoff zu gelangen, musste man von der Hożastraße bis nach Czerniaków oder bis zur Żelaznastraße kommen.
          In der Büchsenmacherwerkstatt wurden Reparaturen verschiedener Art ausgeführt. Aus der Erde ausgegrabene Waffe wurde instand gesetzt. Darunter waren ein paar Exemplare von schweren Maschinengewehren "Maxim", die während der "Feldarbeiten" in Pole Mokotowskie gefunden wurden. Man beseitigte Mängel an beschädigten Waffen, setzte Federn und Nadeln ein, suchte einzelne Teile zusammen, inklusive Teile abgeworfener Waffen, wie Stens (britische Maschinenpistolen - Anm. d. Ü.) und Piats (britische Granatwerfer - Anm. d. Ü.). Weiter wurden Gebrauchsschäden an Waffen beseitigt. Mit Messing lötete man Anfressungen in den Patronenkammern und reparierte Patronenhülsen. Es wurden auch durchschossene und durchbrochene Waffen wiederhergestellt, Kolben aus Stahlrohren angesetzt, beschädigte bzw. fehlende Zielvorrichtungen repariert, Verschlussbolzen von Maschinenpistolen "Błyskawica" ausgetauscht und zusammengestellt. In der Werkstatt nahm man sich ebenso der absichtlich beschädigten Waffen an (Die Deutschen beschädigten ihre weggeworfenen Waffen, indem sie wesentliche Teile entnahmen, die ohne Entwürfe und nicht selten ohne Kenntnisse des jeweiligen Waffentyps repariert werden mussten).
          Gegen Ende des Aufstands wurden beschädigte Waffen von Abwürfen der russischen Armee in die Büchsenmacherwerkstatt geliefert. Die Waffen wurden von einer niedrigen Flughöhe aus Doppeldeckern ohne Fallschirm abgeworfen. Es waren insgesamt 9 Granatwerfer, 6 Kampfgewehre für die Panzerabwehr und 16 Maschinenpistolen. In den letzten Tagen des Aufstands wurden davon 5 Granatwerfer, 4 Kampfgewehre sowie 7 Maschinengewehre repariert und zur Verfügung gestellt. Wegen der Kapitulation konnten nicht alle Waffen repariert werden. In der Werkstatt fertigte man weiterhin Lafetten für Maschinengewehre. Dort wurde auch eine kleine 37-mm-Kanone aus einem abgebrannten Panzer repariert und auf ein Fahrgestell gesetzt. Hier wurden auch Gießmodelle gedreht.
          Von den ca. 450 Exemplaren verschiedener Waffentypen, an denen in der Büchsenmacherwerkstatt während des Aufstands Reparaturen vorgenommen wurden, erklärte man lediglich eine einzige Waffe für ungeeignet. Es handelte sich dabei um ein Gewehr des Kalibers 7,62 mm, dessen Lauf für die Herstellung von Pistolen dieses Kalibers genutzt wurde.
          Wir haben versucht zu verdeutlichen, mit welchem Kraftaufwand die Arbeit der Soldaten der technischen Abteilung sowie der 63 Tage lange Kampf der Warschauer verbunden war.
          Anlässlich des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstands 1944 fertigte man eine Replik des Rundfunksenders "Błyskawica" an. Auf Anregung von Funkamateuren wurde das Komitee für den Bau einer Replik des Senders "Błyskawica" gegründet. Der Bau fand unter der Schirmherrschaft von Lech Kaczyński statt, dem damaligen Präsidenten von Warschau.
          Man nahm Kontakt mit Antoni Zębik auf, dem in Radomsko lebenden Konstrukteur von "Błyskawica". Alle Funkamateure wurden aufgefordert, bei der Suche nach Einzelteilen aus den 40. Jahren zu helfen. Ein Teil der Konstruktion war am 8. Februar 2004 fertig. Jan Nowak-Jeziorański stellte eine Aufnahme einer der 1944 von "Błyskawica" übertragenen Sendungen zur Verfügung.
          Am 29. Mai 2004 installierte eine Gruppe von Funkamateuren die Replik des Rundfunksenders bei Radzymin. Zygmunt Seliga, ein Funkamateur und Mitglied des Vereins zur Pflege des Gedenkens an den Warschauer Aufstand 1944 (SPPW), führte zusammen mit dem Techniker Sylwester Pieleszak um 11.54 und 12.15 Uhr erste Versuche durch, eine Funkverbindung herzustellen. Die Versuche waren erfolgreich und wurden mit QSL-Karten bestätigt.
          Zum Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands 1944 gab es die erste Funkübertragung auf einer Wellenlänge von 32,8 m. Das ist in den nächsten Jahren zur Tradition geworden.

    

Inbetriebnahme der "Błyskawica"-Replik durch Zygmunt Seliga


          Am 8. August 2006 um 9.45 Uhr setzte Zygmunt Seliga die Replik des Rundfunksenders "Błyskawica" erstmals in Betrieb. Es geschah im Museum des Warschauer Aufstands in der Grzybowskastraße 79. Der Vorsitzende des Verbandes der Warschauer Aufständischen, General Zbigniew Ścibor-Rylski, Deckname "Motyl", las Fragmente der Originalsendungen von "Błyskawica" vom 8. August 1944 vor, die damals vom Sprecher des Polnischen Rundfunks, Zdzisław Świętochowski, Deckname "Krzysztof", vorgelesen wurden:



General Zbigniew Ścibor-Rylski liest eine Rundfunkmeldung vor.

           "Hallo! Hier "Błyskawica", ein Rundfunksender der Heimatarmee in Warschau auf einer Wellenlänge von 38,2 und 52,1 m. Die Tapferkeit Warschaus ist großartig. Großartig sind die Frauen Warschaus. Sie sind überall: sie stehen zusammen mit unseren Soldaten an der Front, arbeiten als Sanitäterinnen und Meldegängerinnen..." Nach einer Nachrichtenmeldung ließen sich folgende Worte hören: "Wir grüßen alle Freiheitsliebenden in der ganzen Welt, polnische Soldaten, die in Italien und Frankreich kämpfen, polnische Flieger und Matrosen.". Die Radiosendung schloss mit der "Warszawianka" ab (ein polnisches, patriotisches Lied - Anm. d. Ü.).
          Funkübertragungen von "Błyskawica" während der Feierlichkeiten zum Jahrestag des Warschauer Aufstands vom 1944 sowie die Turmmusik, die jeden Tag um 11.15 Uhr vom Turm des Königsschlosses in Warschau erklingt und auf "Warszawianka" gründet, erinnern an das Heldentum der polnischen Hauptstadt und bleiben für immer Tradition.

  



Das Material stellte zur Verfügung
Schütze Tadeusz Baczyński "Damian"
Bataillon "Zaremba-Piorun"
Einheit von Hauptmann "Mechanik"


Bearbeitet von Maciej Janaszek-Seydlitz
Übersetzt von Monika Krähmer





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